Viele Kleinunternehmer und Freiberufler kennen das Problem: Sie arbeiten doppelt so viel wie Angestellte, können sich und ihr Unternehmen aber kaum über Wasser halten.
Das Profit-First-System soll Abhilfe schaffen, indem es den Gewinn des Unternehmers an die erste und nicht an die letzte Stelle stellt. Das System ist einfach: Verteile das Einkommen nach bestimmten Prozentsätzen auf vier Bankkonten: Gewinn, Inhabervergütung, Steuern und Betriebskosten. Und gib nie mehr aus, als auf dem Betriebskostenkonto zur Verfügung steht.
Natürlich könnten Unternehmer die entsprechenden Daten aus ihren Buchhaltungsberichten ableiten – aber nur wenige lesen sie regelmäßig. Worauf sie jedoch schauen, sind ihre Bankkonten. Und so richten die meisten ihre finanziellen Entscheidungen nach dem Kontostand aus: sie geben zuerst aus – und vergessen am Ende ihre Gewinne.
Das Profit-First-System ermöglicht es Unternehmern, dieses Prinzip des "Managements nach Kontostand" beizubehalten, indem es sich das Parkinsonsche Gesetz zunutze macht, demzufolge wir so viel von einer Ressource (in diesem Fall: Geld) verwenden, wie wir zur Verfügung haben. Und wenn wir nur einen begrenzten Betrag für Ausgaben zur Verfügung haben, werden wir innovativ und finden Lösungen, um mit diesem Betrag auszukommen.
Das Buch ist äußerst praxisnah; der Autor beschreibt Schritt für Schritt, wie man das Profit-First-System einführt. Außerdem enthält das Buch zahlreiche Fallbeispiele und amüsante Anekdoten aus dem Leben des Autors, die die trockenen Zahlen und Instruktionen auf höchst unterhaltsame Weise auflockern.
Zuweilen schweift der Autor ab und wiederholt sich, und wahrscheinlich hätte er den Inhalt des Buches auch auf die Hälfte der Seiten komprimieren können. Das schmälert aber keineswegs den Nutzen des Buches.
Ich empfehle es allen Unternehmern, die ihre Entscheidungen bisher basierend auf ihrem Kontostand getroffen haben.
🎧 Als Hörbuch geeignet? Ja absolut! Es wird vom Autor selbst gesprochen, und alle Grafiken und Tabellen sind online verfügbar.
P.S.: Die deutsche Übersetzung enthält zahlreiche Hinweise auf die Unterschiede zwischen dem amerikanischen und dem deutschsprachigen Raum sowie ein komplettes zusätzliches Kapitel über Steuern.
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